Klimaschutz zur Chefsache machen

Auszeichnung für Bildungsprojekte - Prämienverleihung der Klimaschulen fand in Grafing statt

Angelika Bachmann (Klimabildung Energieagentur Ebersberg-München), Christian Bauer (Bürgermeister Stadt Grafing), Christina Spiegel (Klimaschutzmanagerin Stadt Grafing) Susanne Böhm (Rektorin Mittelschule Grafing), Dagmar Hammer (Konrektorin Mittelschule Grafing), Marion Eder (Klimabildung Energieagentur Ebersberg-München)

Es begann mit einem Blick nach Anzing: Wie man mit Alu-Deckeln noch etwas Gutes tun kann, damit beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Anzing – und drehten dazu ein kurzes, herzerwärmend charmantes Video. So eröffnet, konnte man sich bei der Prämienverleihung der Klimaschulen im Landkreis Ebersberg am Mittwoch (18. Oktober) in der Aula des Max-Mannheimer-Gymnasiums in Grafing auf einen abwechslungsreichen Vormittag freuen.

Elf Schulen waren es, die im Schuljahr 2016/17 als Klimaschulen eine tiefergehende Kooperation mit der Energieagentur Ebersberg-München eingingen. Inzwischen sind es 28 Schulstandorte und Bildungseinrichtungen, von Grundschulen über Realschulen bis hin zum Gymnasium. Entsprechend vielfältig sind auch die Projekte, die an diesem Mittwochvormittag in Grafing ausgezeichnet wurden.

So zeigte das Gymnasium Kirchseeon wie Schülerinnen und Schüler eines P-Seminars eigenverantwortlich Nachhaltigkeitstage für die 9. und 10. Klassen organisierten. In Ebersberg machte sich die Realschule auf den Weg zu einer Wind-Rad-Rallye, die in einer Mischung aus Geo-Caching und Schnitzeljagd vom Marktplatz in Ebersberg bis zum Windrad in Bruck führte. 

Das dichte Netz der inzwischen 28 Schulstandorte und Bildungseinrichtungen ist ein Alleinstellungsmerkmal des Landkreises Ebersberg, wie Landrat Robert Niedergesäß betonte. Grob gesagt werden durch eine vertiefte Klima- und Energiebildung, für die die Energieagentur Ebersberg-München Lerninhalte und Fachwissen zur Verfügung stellt, die Schülerinnen und Schüler zu einem sparsamen Umgang mit Energie erzogen. Zeitgleich unterstützt die Energieagentur die Schulen bei Maßnahmen zur Energieeinsparung und berät zu Sanierungsmaßnahmen.

Das spart Energie ein – und damit auch Energiekosten. Diese eingesparten Kosten werden symbolisch wiederum den Schulen als Prämiengelder zur Verfügung gestellt. Insgesamt 10.600 Euro an Prämien überreichten in diesem Jahr die Sachaufwandsträger, also die Gemeinden und der Landkreis, an ihre Schulen, um das vielfältige Engagement in der Klimabildungsarbeit zu honorieren.

Damit zeichnen die Sachaufwandsträger nicht nur das Engagement der Schülerinnen und Schüler aus, sondern fördern auch zusätzliche Bildungsprojekte im Energie- und Klimabereich – was dann wiederum allen zu Gute kommt: dem Klima, den Energiekosten und natürlich auch dem reichhaltigen Wissensschatz der Schülerinnen und Schüler.

Doch der weitaus größere Fokus der Veranstaltung lag nicht auf der Prämienverleihung an sich, sondern auf dem anschließenden Markt der Möglichkeiten: Hier stellten die Schulen ihre einzelnen Projekte vor und sammelten neue Ideen für die weitere Bildungsarbeit.

Das Netzwerken, der Austausch und das Kennenlernen sind wesentliche Bestandteile der Klimabildung. „Veränderungen schafft man nicht alleine, sondern nur zusammen“, sagt Poetry Slammerin Lotta Emilia, die zum Abschluss der Prämienverleihung den Schülerinnen und Schülern, aber auch den Lehrerinnen und Lehrern in einer Video-Botschaft noch einmal Mut machte, den eingeschlagenen Weg der Nachhaltigkeit und des sozialen Engagements weiterzugehen.

https://www.energieagentur-ebe-m.de/News/2592/Bildungsprojekte-zum-Klimaschutz-ausgezeichnet

Stadt Grafing erwirbt zehn Klima-Kita-Boxen

Klimabildung für die Jüngsten

Spielerisch lernt es sich am besten – das gilt auch in der Klimabildung. Und weil es sinnvoll ist, wenn junge Menschen schon früh ein Bewusstsein für die Umwelt entwickeln, bietet die Energieagentur Ebersberg-München mit der Klima-Kita-Box eine Sammlung kindergerechter Lernspiele an. Als erste Kommune im Landkreis Ebersberg hat jetzt die Stadt Grafing gleich zehn der Boxen erworben. Möglich wurde das auch dank einer Spende.

„Es ist vor allem das kompakte System, das uns überzeugt hat“, sagt Christina Spiegel. Aus Sicht der Klimaschutzmanagerin der Stadt Grafing sollten Lernspiele schnell verständlich sein und trotzdem viel Abwechslung bieten. Ein Wunsch, den die Klima-Kita-Box der Energieagentur Ebersberg-München aus Sicht der Gemeinde erfüllt: „Die zehn enthaltenen Lernspiele sprechen sehr unterschiedliche Sinne an. Sie sind intuitiv, lassen sich jederzeit in den Kita-Alltag integrieren und helfen den Kindern, den Klimawandel und seine Auswirkungen zu begreifen.“

Ein Konzept, von dem auch Helmut Hampel und Maximilian Singer begeistert waren. Die beiden Geschäftsführer der Großmarkt Singer GmbH spendeten einige der Klima-Kita-Boxen und verhalfen der Stadt Grafing dazu, gleich alle Kitas auf einen Schlag ausstatten zu können. „Ich habe selbst fünf Enkelkinder und möchte, dass sie frühzeitig ein Verständnis für eine ökologische Zukunft entwickeln “, erklärt Helmut Hampel seine Motivation, bei dem Erwerb der Boxen zu helfen.

Darin enthalten sind nicht nur die zehn Lernspiele, sondern auch die Unterstützung der Kitas beim ersten Einsatz der Boxen in den Einrichtungen. Dafür setzt die Energieagentur Ebersberg-München auf zwei Säulen: In einem Workshop werden Erzieherinnen und Erzieher mit dem Inhalt der Boxen vertraut gemacht und dank kurzer Erklärvideos, die mit der Box mitgeliefert werden, können die Anleitungen jederzeit noch einmal angeschaut werden.

Die Unterstützung durch die Energieagentur sieht auch einen Austausch über die Erfahrungen der Erzieherinnen und Erzieher im Umgang mit der Klima-Kita-Box vor. So tragen sie selbst zur Qualitätssicherung der Lernspiele bei.

Für weitere Informationen steht Frau Christina Spiegel, Tel. 703-9131, E-Mail: christina.spiegel@grafing.de zur Verfügung.