Treibhausgasbericht 2022
Mit der vierten Treibhausgasbilanz für den Landkreis Ebersberg liegen nun aktualisierte Zahlen rund um die Energiewende in unserer Region vor.
Um fast vier Prozentpunkte ist er gestiegen: Von 2020 bis 2022 kletterte der Anteil erneuerbarer Energien im Landkreis Ebersberg von 14,5 auf 18,4 Prozent. Das geht aus dem neuen Treibhausgasbericht hervor, den die Energieagentur Ebersberg-München im Auftrag des Klimaschutzmanagements des Landkreises Ebersberg erarbeitet hat. Damit setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort. Zugleich macht der Anstieg deutlich, dass der Landkreis Ebersberg noch weit von den eigenen, aber auch den bayerischen Klimazielen entfernt ist.
„Die Realität aber setzt unseren Zielen und Absichten Grenzen", sagt Dr. Lisa Rütgers, Klimaschutzmanagerin des Landkreises Ebersberg. Eine dieser Grenzen, die den Ausbau der erneuerbaren Energien verlangsamt hat, ist die 10H-Regelung, die über Jahre hinweg den Bau neuer Windenergieanlagen in Bayern durch besondere Abstandsregeln erschwerte. Aber auch andere Faktoren, die so nicht hervorzusehen waren, spielen eine Rolle.
Da ist etwa die Entwicklung der Bevölkerungszahl, von der man um das Jahr 2010 herum annahm, dass sie bis 2028 auf rund 142.000 Einwohnerinnen und Einwohner ansteigen wird. Im Berichtsjahr 2022 der nun vorliegenden vierten Treibhausgasbilanz lebten aber bereits fast 147.000 Menschen im Landkreis Ebersberg. Das starke Wachstum des Landkreises, Zeichen einer wirtschaftlich starken Region, bedeutet eine Zunahme der Energieverbräuche über das hinaus, was der Kreistag 2006 als realistisches Szenario angesehen hat.
Umso mehr Energie eine Region benötigt, umso wichtiger wird der effiziente Umgang mit ihr – das verdeutlicht der vorliegende Bericht mit seinen Zahlen sehr klar: Setzt sich der derzeitige, positive Trend im Landkreis Ebersberg in dieser Art fort, läge der Anteil erneuerbarer Energien im Jahr 2040 bei maximal 50 Prozent. Neben einem beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien ist deshalb auch die Einsparung von Energie, zum Beispieldurch eine hohe Sanierungsquote der Wohn- und Bürogebäude, die einzige Möglichkeit zur Erreichung der Klimaziele.
Darüber hinaus wird auch die Anpassung an die Folgen des Klimawandels mit seinen Extremwetterereignissen eine gesellschaftlich immer größere Rolle spielen. So gibt es für den Landkreis Ebersberg noch viel zu tun. Er verbessert sich Stück für Stück, doch muss er zur Erreichung der Klimaziele das Tempo in den kommenden Jahren anziehen. Landrat Robert Niedergesäß resümiert in seinem Vorwort zur vierten Treibhausgasbilanz: „Wir alle wissen, dass jeder Schritt in die richtige Richtung zählt."
Die Treibhausgasbilanz für das Jahr 2022 für den Landkreis Ebersberg kann hier (Link zum PDF) heruntergeladen werden.
Die Energieagentur Ebersberg-München steht Bürgern, Unternehmen und Kommunen im Landkreis für Beratungen zur Nutzung erneuerbarer Energien, zu Klimaschutz und Klimafolgenanpassung gerne zur Verfügung. inhaltung der Pariser Klimaziele wäre eine Reduzierung auf einen Treibhausgasausstoß von unter 2 Tonnen pro Person und pro Jahr notwendig.